Pferde sind Pflanzenfresser. Ihr gesamtes Verdauungssystem ist darauf ausgelegt, pflanzliche Nahrung zu sich zu nehmen und zu verarbeiten. Der Verdauungstrakt des Pferdes ist nicht auf leicht verdauliches, eiweißreiches Futter ausgelegt. Aus biologischer Sicht sind Pferde Faserfresser, die die Natur so konstruiert hat, dass sie einen erheblichen Teil des Tages mit Nahrungsaufnahme verbringen.
Bei Pferdeernährung ist es von großer Bedeutung auf artgerechtes Futter und auf einen möglichst ausgewogenen Nähstoffhaushalt zu achten. Das Futter sollte abwechslungsreich, artgerecht und nähstoffreich sein.
Für ihre artgerechte Ernährung und für ihr Wohlbefinden benötigen Pferde
Heu besteht aus getrockneten Gräsern. Seine Qualität hängt somit davon ab, welche Gräser auf der Wiese standen, von der das Heu geerntet wurde. Heu von einer Alpenwiese mit großer Gräservielfalt wird naturgemäß hochwertiger sein als Heu von einer stinknormalen Wiese mit Kuh-Leistungsgras. Um die erforderliche Menge an Heu preisgünstig bereitstellen, sind die Bauern außerdem zur intensiven Bewirtschaftung der Heuwiesen. Auch das beeinträchtigt die Heuqualität.
Heulage oder gar Silage sind übrigens Futtermittel für Rinder. Für den Stoffwechsel und die Verdauung von Pferden sind beide ungeeignet, obwohl sie von den Tieren meist gern angenommen werden. Für die Pferdegesundheit sind die Folgen oft genug dramatisch.
Gegen eine moderate Zufütterung von Stroh zum Knabbern ist hingegen nichts einzuwenden. Am besten ist Bio-Stroh, das weniger belastet ist mit schädlichen Spritzmitteln. Stroh ist reich an Rohfaser (vor allem Lignin) und enthält wenig Protein. Es wirkt regulierend auf die Dammotorik sowie die Fermentierung im Dickdarm. Haferstroh enthält mehr Nährstoffe als andere Strohsorten und ein günstiges Ca:P-Verhältnis.
In der freien Wildbahn ernähren sich Pferde hauptsächlich von Gras bzw. Gräsern. Leider muss man aber sagen, dass die heutigen Wiesen in der Regel mit Leistungsgras bewachsen sind, welches eher für Rinder gezüchtet wurde als für Pferde. Oft handelt es sich um frühere Kuhweiden mit Gräsern, die die Milchleistung fördern sollen. Einerseits ist damit eine umfangreiche Vielfalt an Pflanzen nicht mehr gegeben, andererseits sind die Weideflächen oft einfach zu klein, um die Pferde auseichend mit den Nährstoffen zu versorgen, die sie benötigen. Vor diesem Hintergrund sind auch 24 Stunden Wiese nicht mehr keineswegs mehr das Non-plus-ultra in der Pferdeernährung.
Die meisten Pferde sind heutzutage daher eher mangelhaft ernährt. Ihr Mineralstoffbedarf ist erhöht, und aufgrund der mangelnden Pflanzenvielfalt fehlen ihnen insbesondere sekundäre Pflanzenstoffe. Diese sind wichtig zur Stabilisierung des Immunsystems, zum Schutz vor freien Radikalen, für die optimale Verdauung und Stoffwechsel. Auch für eine gute Entgiftungsleistung, gesunde Atemwege und zur Stärkung des inneren Gleichgewichts sind sekundäre Pflanzenstoffe von großer Bedeutung.
Als natürlichste Nährstoffbombe ist Hafer ein hervorragendes Kraftfutter, das moderate Energie liefert. Hafer enthält viele essentielle Aminosäuren, hat einen hohen Rohfasergehalt und enthält viel essentielle Omega-3-Fettsäuren.
Als Kraftfutter dient Hafer einerseits als wichtiger Energielieferant und macht andererseits aber auch das Pferd satt (und zufrieden).
Der Bedarf an Vitaminen ist abhängig von den Leistungsanforderungen und Belastungen., aber auch vom Alter und der Rasse des Pferdes. Ein Zuviel an zugeführten Vitaminen ist nicht gesund, daher ist die natürliche Zuführung über das Futter immer am besten.
Zum Saftfutter gehören auch Obst und Gemüse. So eignen sich zum Beispiel Karotten, Rote Beete, Äpfel, Birnen, geschälte Bananen und Futterrüben gut als Vitaminlieferanten und werden natürlich auch immer gern genommen.
In Pflanzen und Algen sind alle Elemente organisch in ihrem Zellgefüge gebunden und die Zusammensetzung entspricht eher der eines lebendigen Körpers. Organisch gebundene Mineralien und Spurenelemente werden im Gegensatz zu anorganischen Mineralfuttern bedarfsgerecht verstoffwechselt, ein großer Vorteil für die Gesundheit. Pflanzenteile und Algen, die alle Mineralien und Spurenelemente, die der Körper braucht, in fast idealer Zusammensetzung enthalten, sind somit eine natürliche und bessere Alternative zu den üblichen Mineralfuttern. Wenn der Pferdekörper weitgehend selbst entscheiden kann, was und wie viel davon er aufnehmen möchte, nimmt er sich nur, was er benötigt, so dass das Risiko einer Übermineralisierung vorn vornherein vermieden wird.
Synthetische Vitamine und chemische Zusatzstoffe sind nicht zu empfehlen.
Je natürlicher die Nahrung ist, desto besser fürs Pferd und seine langfristige Gesunderhaltung!